Tiere im Boppelser Weiher

Der Bopplisser Weiher liegt idyllisch etwas oberhalb des Dorfes. Er wurde ursprünglich als Wasser-Reservoir für die Feuerwehr gebaut. Von der Bopplisser Jugend wurde er auch immer schon als Badeweiher genutzt. Da es sich um ein künstlich in Hanglage angelegtes Gewässer handelt, in einem Gebiet mit vielen unterirdischen Wasserläufen, gab es immer wieder Probleme mit undichten Stellen am Grund und in den Dämmen. Im Weiher wächst auch die Wasserpest, eine aus Amerika eingeschleppte, invasive Pflanze, die unter günstigen Bedingungen so schnell und hoch wächst, dass an Schwimmen nicht mehr zu denken ist. Entsprechend gross ist der Bedarf an Unterhalts- und Reinigungsarbeiten. Ironischerweise ist es aber gerade die Wasserpest, die wegen ihrem enorm hohen Bedarf an Nährstoffen diese dem Wasser entzieht und es somit reinigt. Nur deshalb hat das im Sommer oft lange stehende Wasser überhaupt Badequalität. 


Dem Reinigungsbedarf gegenüber steht die Tatsache, dass in diesem Weiher auch Amphibien leben und sich im Laufe der Jahre eine Population von Geburtshelferkröten angesiedelt hat. Deshalb steht das Gewässer schon lange unter Naturschutz. Leider fehlt aber nicht nur eine geeignete Pufferzone, auch die intensiv genutzte Umgebung hat wenig Struktur und es fehlt an genügend Nischen für die Tiere. Inzwischen sind auch die seltenen, einheimischen Steinkrebse aus den umliegenden Bächen regelmässig im Weiher anzutreffen. Sowohl bei den Steinkrebsen, als auch bei allen Amphibien handelt es sich um Tierarten, die in der Schweiz ganzjährig geschützt sind, sie und ihr Lebensraum dürfen also nicht beeinträchtigt werden.

Um die negativen Einflüsse der gelegentlich nötigen Reinigungen mit Abführen des Schlammes auf die Tiere möglichst gering zu halten, werden die Arbeiten durch die Gemeinde zu einem Zeitpunkt im Herbst ausgeführt, wo möglichst wenig Amphibien im Wasser sind und der NVB sammelt möglichst alle Tiere vor der Reinigung ein. Dies wird in zwei Phasen ausgeführt und benötigt für den tiefen Teil des Weihers allein mindestens 8 Personen während ½ Tag. Der ganze Einsatz des NVB dauert jeweils 2 Tage. Dazu kommen diverse vorbereitende Arbeiten, sowie die Reinigung des Materials nach der Aktion. Am Reinigungstag sind jeweils auch 5 - 6 Zivildienstleistende dabei, die aus einem Budget für Amphibienschutz bezahlt werden. Die Tiere werden während der Reinigung nach Arten getrennt in speziell präparierten Gefässen gehalten und regelmässig mit frischem Wasser versorgt. Dabei werden die seltenen Arten auch gezählt. Dies gibt Aufschluss über den Zustand der Population und zeigt auch die Einflüsse der Wetterlage und allenfalls andere Einflüsse im Laufe der Saison. Nach der Reinigung, wenn wieder eine Mindestmenge Wasser im Weiher ist, werden die Tiere wieder freigelassen. Ab dann müssen sie sich im nun kahlen Weiher wieder alleine durchschlagen.


Die Amphibienarten und einige der anderen Tierarten die im Weiher vorkommen, sind in einem Merkblatt zum Herunterladen aufgeführt. Zu einigen Tier- und Pflanzen-Arten gibt es hier weitere Info und Bilder:

Geburtshelferkröte

Steinkrebs

Wasserpest

Egel

Rückenschwimmer

Weitere Details zu den Amphibien-Arten der Schweiz gibt’s bei der KARCH.
Einen Bericht über eine typische Reinigungsaktion im Jahr 2011 können Sie
hier ansehen

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